Das Architekturbüro von Oliver Brandenberger aus Basel, baute in Ziefen, eine dem Kanton Basel zugehörige Gemeinde, die Verladescheune einer Schnapsbrennerei um. Die Scheune gehörte zu den ersten Gebäuden am nördlichen Dorfeingang von Ziefen. Sie wurde in den Vierziger Jahren erbaut und diente als Lager und zum Rampenverkauf. Die Anordnung von Verkaufs – und Lagerscheune sind typisch für das Stadtbild, welches 1994 in das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen wurde. Das kompakte Gebäude bekam eine schöne, dunkelbraune Lattung, wodurch die Möglichkeit entstand, neue Öffnungen dahinter einzubauen. Tür – und Fensteröffnungen bieten einen interessanten Kontrast zur dunklen Verschalung und werden teilweise von ihr abgedeckt um die Homogenität des Volumens zu steigern. Die ehemalige Laderampe wurde umfunktioniert und stellt nun den Haupteingang zur Wohnung dar. Vorgesetzte Betonstufen an der Nordfassade ermöglichen das Betreten der Wohnung vom dahinter liegenden Garten aus.
Zwei Treppen trennen den öffentlichen und den privaten Bereich des Gebäudes. Im Erdgeschoss befindet sich eine allgemein zugängliche Küche, die direkt an den Ausgang zum Hinterhof angrenzt. Das Sichtgebälk und die dunklen Treppenstufen wirken kontrastreich und erhalten den rustikalen Beigeschmack der modern umgebauten Scheune. Die Treppe zum ersten Stock führt in einen großen, häuslichen Raum, in welchem sich auf mehreren Niveaus Leben und Schlafen lässt.
Das ausgedämmte Dach wird von den originalen Holzbinder der Dachkonstruktion getragen. Oliver Brandenberger hat die intakte Tragkonstruktion zweckmäßig wiederverwendet, hier musste keine Erneuerung stattfinden. Die alten Holzbalken dienen nun zur Organisation der großen Räume.
Der Boden besteht aus einer bräunlichen Anhydrit-Oberfläche und zieht sich durch das ganze Gebäude. Das Material wurde in Anlehnung an den rustikalen Charakter des früheren Lager und Rampenverkaufs gewählt. Boden, Wand und Decke bilden die drei Hauptelemente des Umbaus und funktionieren charaktergebend und harmonisch. Zusätzlich erzeugen die hellen Wände einen schönen Kontrast zu den hölzernen Deckenuntersichten.
In einfacher Form kommt der gleichmäßige Baukörper daher. Das ausladende Vordach und die Verladerampe, lassen weiterhin auf seinen ursprünglichen Zeck schließen. Zum Hinterhof hin, nicht weit vom Garten auf der Nordseite, wurde eine Loftwohnung eingebaut, die privat genutzt wird. Oliver Brandenberger konzentrierte sich auf wenige Materialien die er auf präzise Weise miteinander verband, um eine Brücke zwischen Altem und Neuem zu schlagen und modernes Wohnen auf dem Land zu ermöglichen.
Fotografie © Peter Tillessen, Zürich